Ein paar Monate sind nun vergangen, seit ich mir das Filterset von Cokin für verhältnismäßig wenig Geld gekauft habe. Zeit um Bilanz zu ziehen.
Das Set: Im Set dabei ist ein Filterhalter und 3 Verlaufsfilter der stärke 2, 4 und 8. Der ND2-Filter hat einen sehr weichen Übergang, der ND4-Filter hat schon einen etwas schärferen Übergang vom gefilterten zum ungefilterten Bereich und der ND8-Filter kommt logischerweise mit dem stärksten Verlauf ab der Mitte des Filters daher. Was man zusätzlich benötigt, ist ein Adapterring der jeweiligen Objektivgröße, um den Filterhalter am Objektiv befestigen zu können.
Die Handhabung: Die Montage ist selbst für jemanden mit drei linken Händen, also jemanden wie mich, sehr easy. Im Filterhalter lassen sich insgesamt 3 Filter unterbringen. Die Filter haften gut und lassen sich problemlos verschieben. Den Filterhalter kann ich dabei so ausrichten, wie ich ihn brauche, sprich: Wie es der Horizont verlangt. Beim Verschieben der Filter muss man immer etwas aufpassen, so dass man nicht doch eine Kante mit auf dem Foto hat, sprich den Filter zu hoch oder zu tief schiebt.
Im Feld: Ich benutze die Filter mittlerweile eigentlich recht häufig und ärgere mich bei vielen “alten” Fotos über konturlose Wolken bzw. das gefürchtete “weiß”. Dem kann man mit diesem Set super entgegenwirken. Zwei Problemchen habe ich bisher aber festgestellt: Fotografiert man gegen die Sonne produzieren die Scheiben sehr viele Flares, die recht stark über das Bild streuen. Ein weiterer etwas negativer Punkt ist die Tatsache, dass man mit einem Ultra-Weitwinkel-Objektiv Vignettierungen bekommt. Ich muss mein UWW in der Regel auf ca. 14mm stellen, um keine Vignettierung mehr zu haben. Hier gibt es wohl auch einen Trick: Feilt man den letzten Einschub des Filterhalters ab, ist ein größerer Weitwinkel möglich. Dies ist für mich tatsächlich eine Option, da ich den dritten Einschub bisher nie gebraucht habe und wohl auch zukünftig nicht brauchen werde – muss ich also ausprobieren.
Die Qualität: Die Qualität der Filter? Nun ja….sie sind aus Kunststoff. Ich habe bisher noch keinen Kratztest gemacht und werde mich auch hüten, das zu tun. Könnte mir aber schon vorstellen, dass sie anfällig für Kratzer sind. Qualitätseinbußen sehe ich bislang eigentlich nicht großartig, ohne das nun mit Laborwerten untermauern zu können oder zu wollen. Den angeblichen Magentastich den die Filter hervorrufen sollen, kann ich bislang nicht bestätigen (auch nicht bei zwei eingeschobenen Filtern).
Das Fazit: Die Filter machen das, was sie sollen. Filtern 🙂 Sicherlich ist das Material nicht das hochwertigste, der Nutzen für die Bilder ist für diesen doch sehr geringen Preis aber nicht zu verachten. Für den kleinen Geldbeutel sind die Cokin-Filter also durchaus empfehlenswert und meiner Meinung nach kein rausgeschmissenes Geld. Hier werde ich auf alle Fälle nicht den berühmten Satz “Buy quality and cry once, buy garbage and cry forever” verwenden, der in der Fotografie sonst leider zumeist stimmt. Mit den kleineren Punktabzügen (Flares, Vignettierung) kann ich vorerst leben. Wer das jedoch nicht kann und gleich in den High-End Bereich vordringen möchte, der greift wohl besser zu Singh Ray oder Lee.